Tschuggen Grand Arosa -  ein Sommerparadies

In der Schweiz gibt es eine große Anzahl an wunderschönen und beliebten Skiorten- dass sich diese sich im Sommer in ein ganz anderes Paradies verwandeln, gilt es noch zu entdecken.

Arosa in Graubünden zum Beispiel ist im Sommer unglaublich reizvoll. Gerade jetzt in einer Zeit, in der viele Schweizer entschieden haben ihr eigenes Land besser kennenzulernen, ist Arosa eine beliebte Destination. Tatsächlich ist das Tschuggen Grand so ausgebucht wie noch nie.

„Es ist der beste Sommer denn wie hier je hatten“ erklärt der Concierge gut gelaunt. Man merkt den Mitarbeitern die Erleichterung an, dass nach dem Lock down die Türen wieder für Gäste geöffnet sind. Ein hochmotiviertes Team macht uns den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

In der Suite erwartet uns eine Flasche Champagner und für die Tochter sehr hübsch arrangierte Süßigkeiten. Eine von Direktor Stefan Noll handgeschriebene Willkommenskarte- eine stilvolle und nette Aufmerksamkeit - die wir sehr schätzen. Die Suite hat eine wunderbare Aussicht auf die eindrucksvolle Landschaft.

Aber bevor wir die Umgebung erkunden, geben wir uns eine Tour durch das Hotel das wie alle Hotels der Tschuggen Group vom Tessiner Innendesigner Carlo Rampazzi gestaltet wurde. Jedes Stockwerk ist in einer anderen Farbe gehalten, die Türen sind handgemalt. Alle paar Monate werden diese delikaten Wandmalereinen mit neuer Farbe aufgefrischt. Es ist unter anderem auch diese Sorgfalt und Liebe zum Detail, die die Hotels der Tschuggen Hotel Group auszeichnen.

Das Tschuggen Grand ist ein perfektes Familienhotel, bei dem man sich viel überlegt hat wie man den Urlaub für alle Gäste optimal gestalten hat. So gibt es ein großes Angeboten an Aktivitäten und ein Kids Club der bis 21.30 Uhr geöffnet ist. Eine gute Idee- denn dadurch haben auch die Eltern die Möglichkeit einmal ein Abendessen alleine und in Ruhe zu genießen. Bei allen Generationen gleichermaßen beliebt ist die Kegelbahn im Basement – ein außergewöhnliches Angebot dass ich noch in keinem anderen Hotel gesehen habe.

Berühmt ist das Tschuggen Grand für die Hoteleigene Bergbahn. Sie ist der Ausgangspunkt für viele Wanderungen in die Bündner Bergwelt. Auf den Wegen kann man auf einer der unzähligen typischen Arosa-Bänkchen die Aussicht genießen oder sich einfach in einer der duftenden Blumenwiesen legen.

Nur ein paar Schritte von der Bergbahn entfernt befindet sich das Bärenland. Wir finden es ist unbedingt ein Besuch wert und nicht nur für Kinder ein echtes Erlebnis. Neu ist der Abenteuerweg mit acht Aussichtsplattformen, von denen man die Bären aus einer ganz neuen Perspektive beobachten kann. Es ist schon etwas Besonderes diese Bären, die allesamt aus schrecklichen Bedingungen gerettet und aus engen Käfigen befreit wurden, in freier Natur herumtollen und spielen zu sehen.

Aber sogar wenn das Wetter einem Ausflug einen Strich durch die Rechnung machen sollte, kann man im Tschuggen Grand dank einem 5000 Quadratmeter großen Wellnessbereich – der Bergoase- auch einen ganzen Tag leicht indoor verbringen.

Gebaut wurde die Bergoase von Tessiner Architekten Mario Botta. Organisch fügt sich der Spa in den Berghang. Die berühmten Segel aus Glas fangen das Tageslicht ein, das an den Wänden reflektiert und diesen Tempel des Wohlbefindens verzaubert. Die Lichtreflektionen verändern sich je nach Tageszeit. Man entspannt sich in der Sekunde in der man die Bergoase betritt und möchte sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, was intelligente Architektur schaffen kann - Orte die einem in der Seele gut tun.

In der Nacht leuchten die Segel wie poetische Zeichen in die Bergwelt.

Das Gourmetrestaurant La Vetta ist während unseres Aufenthaltes zwar geschlossen aber dafür genießen wir das vorzügliche und abwechslungsreiche Essen im eleganten Grand Restaurant. Auch beim Frühstück muss man auf nichts verzichten obwohl es kein Buffet mehr gibt. Das Granola Müsli ist so lecker, dass ich es während unseres 4 tägigen Aufenthaltes jeden wieder Tag bestelle.

Ob für ein kurzen Wellness- und Gourmettrip oder einen ausgedehnten Familienurlaub, das Tschuggen Grand ist – schon allein wegen der einzigartigen Bergoase - ein Hotel das man unbedingt einmal erlebt haben muss.


Interview mit Executive Chef Uwe Seegert

P&T: Gab es ein Ereignis dass für Sie ausschlaggebend war Koch zu werden?

Meine Mutter war eine sehr gute Köchin, das hat schon früh mein Interesse am Kochen geweckt. Zudem war ich Fan der Fernsehsendung „Essen wie Gott in Deutschland“. Die habe ich immer geschaut und da war für mich klar, dass ich Koch werden möchte.

 

P&T: Welches kulinarische Erlebnis hat sie am meisten inspiriert?

Generell ist für mich die Natur die größte Inspiration – die ganzen unterschiedlichen Produkte, die sie – je nach Saison und Region – hervorbringt, richtig einzusetzen und geschmacklich zu inszenieren reizt mich extrem. Außerdem liebe ich es, mich auf Reisen von anderen Gerichten und Produkten inspirieren zu lassen.

 

P&T: Was war Ihr Lieblingsgericht als Kind?

Meine Mutter hat in ihrem Backofen einen Spießbraten gemacht – ein gefüllter Kalbsbraten mit Zwiebeln und Senf – den fand ich immer extrem gut. Heute gibt es solche Backöfen mit Spiess (z.B. für Hähnchen oder in größerer Ausführung für Spanferkel) für den privaten Gebrauch leider nicht mehr.

 

P&T: Wer kocht bei Ihnen zu Hause und was gibt es immer in Ihrem Kühlschank?

Wenn ich zu Hause bin, übernehme ich das Kochen, ansonsten kocht meine Frau. Was in unserem Kühlschrank nie fehlen darf, ist Parmesan und Frischkäse. Dazu viel Obst und Gemüse – wir ernähren uns sehr gesund.

 

P&T: Was bedeutet für sie der Michelin Stern? Wäre ein zweiter Stern eine Freude oder eher eine Belastung?

Ich hatte im Tschuggen nie die Absicht, einen Stern zu erkochen, das hatte keine Priorität. Natürlich ist es eine schöne Anerkennung, wenn man ihn bekommt, für uns war jedoch die Gästezufriedenheit immer wichtiger als die Auszeichnung, schließlich wollen wir, dass die Gäste immer wiederkommen. Im kommenden Winter wird ja Marco Campanella das La Brezza (ehemals La Vetta) im Tschuggen übernehmen. Er ist Küchenchef im gleichnamigen Restaurant in unserem Schwesterhotel Eden Roc in Ascona und dort mit einem Michelin Stern und 17 Gault Millau Punkten ausgezeichnet. Da das La Brezza in Ascona jedoch im Winter geschlossen ist, kommt er dann mit seinem Team nach Arosa und ich bin sehr gespannt darauf, was er für neue Ideen mitbringt.

Betreffend des zweiten Sterns, kommt es meiner Meinung nach auf die Persönlichkeit des Kochs an. Manche sind extrem motiviert und das Streben nach dem zweiten Stern spornt sie an. Bei anderen kann es wiederum eher eine Belastung sein und den Druck erhöhen.

 

P&T: Was war das Schönste Kompliment das Sie bis jetzt als Koch erhalten haben?

Am meisten freue ich mich, wenn die Gäste mir sagen, wir hätten ihre Erwartungen übertroffen. Da wir viele Stammgäste haben, die immer wieder zu uns kommen, finde ich, dass ich meinen Job gut gemacht habe, wenn wir sie immer wieder aufs Neue überraschen können.

 

P&T: Welche Produkte aus der Schweiz schätzen Sie besonders?

Generell finde ich die Qualität der Lebensmittel in der Schweiz beeindruckend – das ist nicht überall so. Besonders hervorzuheben ist Fleisch, das man in sehr hoher Qualität bekommt. Zudem schätze ich die grosse Auswahl an Käse in der Schweiz sowie die vielen Gemüsesorten, die mittlerweile auch hier angebaut werden.

 

P&T: Von wem würden Sie sich gerne einmal bekochen lassen?

Da ich den Look von Gerichten enorm wichtig finde und seine Teller absolute Kunstwerke für mich sind, würde ich gerne einmal bei Franck Giovannini im Hôtel de Ville in Crissier essen gehen.