Teufelhof - Ein Haus voller Träume

Das Kultur-und Gasthaus Teufelhof in Basel ist nicht einfach ein Hotel, ein Restaurant oder ein Theater – es hat diesen seltenen Charme eines Hauses in dem Sinnlichkeit und Geist gleichermaßen ernst genommen und zelebriert werden.

Der Teufelhof ist ein Kunstwerk, eine Sehenswürdigkeit an sich und wenn man Basel besucht, sollte man hingehen – selbst wenn man dort nur ein Kaffee trinkt. Denn es ist sehr selten, dass ein Haus so vieles auf einem so hohen Niveau vereint. Tatsächlich kenne ich kein Hotel oder Restaurant das mit dem Teufelhof vergleichbar wäre – daher kann man es ohne Übertreibung einzigartig nennen.

 

Vielleicht liegt es daran, dass wenn man Träume mit Passion und Liebe verwirklicht, dabei auch Schönes entsteht. Dank dem Traum von Monica und Tommy Knetschaurek konnte der Teufelhof 1989 als erstes Kunsthotel in Europa seine Tore öffnen. Inzwischen gibt es unzählige Nachfolger.

Eine einzige Bruchbude war das Haus damals“, erklärt Chefkoch Michael Baader, der bei der Planung der Küche dabei war und seither die Gäste im Restaurant Bel Etage kulinarisch verwöhnt.

Als wir am frühen Abend durch den idyllischen Vorgarten kommen und den Teufelhof betreten, ist die Bar im Erdgeschoss schon voller Menschen. Tagsüber Café, abends Bar, war dies schon immer ein beliebter Treffpunkt. Nicht nur Hotelgäste, auch viele Bewohner der Stadt, Theaterbesucher und Musiker der nahegelegenen Musikakademie kehren hier gerne ein. Schließlich habe ich selbst, als ich noch in Basel wohnte, unzählige Nachmittage schreibend an einem der Bistrotischchen verbracht. Vielleicht lag es am Genius Loci oder am inspirierten kreativen Geist der Besitzer, dass ich mich hier immer außerordentlich wohl fühlte.

 

Sofort ist die Stimmung von damals wieder da: Die verwinkelten Gänge, die Treppen, das wunderschöne sternförmige Parkett in der Bel Etage im ersten Stock. Das Interieur hat immer noch den gleichen gediegenen Charme und die Patina die entsteht, wenn etwas über lange Zeit gewachsen ist.

Der Raum ist in warmes Kerzenlicht getaucht, auf den Tischen weiße Tischdecken; klassisch schönes Ambiente ohne Schnickschnack. Im ganzen Haus kann man ausgesuchte Kunstwerke bewundern. Die zurückhaltende Stilsicherheit ist eine Wohltat, fernab von effekthascherischem Design.

Doch das Herzstück des Hauses ist naturgemäß die Küche. Dort regiert der legendäre Küchenchef Michael Baader und sein Team.

Auch hier konzentriert man sich auf das Wesentliche ohne minimalistisch zu sein. Das Bel Etage beweist, dass eine ehrliche Küche durchaus raffiniert sein kann.

Das Duett von nordpazifischem Hamachi mit asiatischen Texturen ist jedenfalls so köstlich, dass es in Erinnerung bleiben wird.

Als ich Michael Baader am nächsten Tag treffe und ihn frage, wie er auf die Ideen kommt und was ihn inspiriert, verweist er sofort auf das Küchenteam- er zeigt sich von seinen jungen Köchen begeistert, die neue Ideen bringen. Sympathischer hätte er die Frage nicht beantworten können.

Besonders am Herzen liegt ihm die Qualität der Produkte und dass von einem Tier – dass immer als Ganzes eingekauft wird- möglichst alles Verwendung findet. Es geht beim Kochen immer auch um Respekt und Wertschätzung dem Produkt gegenüber. Damit entspricht er ganz dem Trend des Nachhaltigkeitsgedanken – nur hat er im Teufelhof schon immer so gekocht. Michael Baader, der selbst am liebsten österreichische Knödel isst, hat im Laufe seiner langen Karriere schon viele Moden und Trends kommen und gehen sehen.

Ins Schwärmen kommt er wenn er erzählt, wie alles begonnen hat. Nämlich mit seinem Klassiker Gugelhupf mit Gänsestopfleber, ein Gericht das Monica Knetschaurek in einem Kochbuch entdeckte und ihr offenbar so schmeckte, dass sie nicht nur vom Gericht, sondern auch vom Koch träumte. Daraufhin schrieb sie ihm einen Brief und glücklicherweise folgte der Maestro - der sowohl von Gault Millau als auch Michelin ausgezeichnet wurde - dem Ruf nach Basel. Ein Glücksfall. Er bereut es bis heute nicht. Als einer der besten Köche Deutschlands konnte er sich im Teufelhof frei entwickeln, musste keine Kompromisse eingehen und konnte ganz im Geist des Hauses seiner Kreativität und Inspiration folgen. Ein Teil seines langjährigen Erfolgs liegt sicherlich auch daran, dass man den Speisen die Liebe und Freude anmerkt mit denen sie zubereitet werden.

Es ist Raphael Wyniger, der 2015 zum Hotelier des Jahres gekürt wurde und Nathalie Reinhardt die das Haus 2009 übernommen haben, hoch anzurechnen, dass sie die Seele des Hauses bewahrt haben, um es mit neuen Ideen und neuen Projekten in die Zukunft führen. Wir gratulieren dem Teufelhof von ganzem Herzen zu seinem dreißig jährigen Jubiläum und sind zuversichtlich, dass auch in Zukunft noch viele schöne Träume in Erfüllung gehen.