Über Schönheit

Schönheit ist kein Luxus sondern lebensnotwendig!

 

Lässt sich eine objektive Aussage über Schönheit machen? Es gibt durchaus Anhaltspunkte dafür, was wir für schön empfinden. Schönheit ist nicht rein subjektiv. Grau in Grau gehaltene Häuserblocks sind trostlos und wirken auf die meisten Menschen deprimierend.

Die goldene Kuppel der Wiener Secession von Joseph Maria Olbrich, ein Blätterwerk aus goldener Bronze hingegen ist eine Augenweide. Menschen bleiben auf der Straße stehen um die Kuppel zu fotografieren. Es ist nur ein Beispiel dafür, was für eine Anziehungskraft schöne Objekte auf uns haben.

Menschen reisen von weit her an um sich ein Gemälde oder besondere Architektur anzuschauen. Die Schönheit einer Stadt wird an ihrer Erscheinung gemessen. Straßenzüge, Häuser, Parks, Museen. Immer sind es die kulturellen Erzeugnisse, die ein Ort zu etwas besonderem machen.

Dabei ist Schönheit keine Frage des Geldes oder der sozialen Schicht. Sie ist auch kein Statussymbol. Ein Plastikbecher hat keinen ästhetischen Wert. Eine marokkanische Keramikschale schon. Es gibt keine Ausrede für Hässlichkeit, die immer auch ein Ausdruck von Lieblosigkeit ist.

In einem berüchtigten Viertel von Rio, in dem die Sprache der Gewalt herrschte, realisierte das dänische Künstlerduo Hahn&Haas das sogenannten favelapaintingproject. Unterstützt von den Künstlern malten die Bewohner ihre Häuser bunt an. Die Menschen die dort wohnen fühlen sich seither nachweislich wohler. Seit die Häuser angemalt sind, ist die Kriminalitätsrate in diesem Viertel drastisch gesunken.

Der Mensch ist ein sinnliches Wesen und die Umgebung maßgeblich daran beteiligt, wie wir uns fühlen und verhalten. Die Verhässlichung der Welt schreitet voran. Wir wollen dagegen halten, indem wir auf die schönen Dinge aufmerksam machen und darüber berichten.

Mit Liebe und Sorgfalt hergestellte Objekte haben Poesie und verdienen unsere Aufmerksamkeit.

Wir schätzen das Design eines Sportwagens genauso wie ein Kunstwerk. Wir zelebrieren Schönheit in all ihren Facetten. Ob Architektur, ein Möbelstück, ein Gericht, ein Bild oder ein Kleidungsstück - alles was von Menschen für Menschen gemacht wird sollte den Anspruch haben Freude zu bereiten, Lust zu erzeugen und Sinn zu stiften. Ganz egal ob es sich dabei um ein Luxusprodukt oder ein Alltagsgegenstand handelt. Schönheit ist ein „Ding an sich“, es braucht keine Kausalität und zusammen mit den gewachsenen Harmonien in der Natur sind die von Menschen gemachten Schönheiten für uns alle psychisch lebensnotwendig.