Astrid Harnisch´s Home Design -  Besuch in der Traumfabrik

Das kleine aber feine Geschäft für Home Design von Astrid Harnisch verbirgt sich wie ein Kleinod in der Maxingstraße im Wiener Bezirk Hietzing. Wer vorbeikommt bleibt unmittelbar stehen. Das Schaufenster lädt mit einer Auswahl an Wohnaccessoires, Stoffen und Tapetenmustern zum Träumen ein.

Empfangen werden wir mit einem herzlichen Lachen. Während Astrid Harnisch einen Kaffee zubereitet, sehe ich mich um und weiß gar nicht wo ich hinschauen soll – die farbigen Gläser, seidenen Kissen mit exotisch-tropischen Mustern, mediterran anmutenden blauweißen Fliesen, samtene Lampenschirme oder der exquisite Vorhang der englischen Stoffmanufaktur Morris&Co. Obwohl hier verschiedenste Stilrichtungen aufeinander treffen, fügt sich alles zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Es ist offenkundig, dass hier mit großer Sorgfalt Produkte ausgesucht wurden, die alle eines gemeinsam haben – allerfeinste Qualität.

Für Schönes hat Astrid Harnisch - wie sie uns an dem runden Bistrotischchen von der Firma TON, im klassischen Thonet Design, erklärt - schon als Kind einen besonderen Sinn. Sie liebte schon damals Farben und das harmonische Anrichten von Möbeln. Aufgewachsen in Guatemala, wurde ihr offenbar nicht nur der südamerikanischen Charme in die Wiege gelegt, sondern auch eine sinnliche Wahrnehmung. Ihre Offenheit und Neugier konnte sie sich glücklicherweise bis heute behalten.

Wenn sie von der Haptik edler Stoffe spricht, kommt sie ins Schwärmen. Nachhaltig inspiriert hat sie ein Hausbesuch bei dem berühmten Interiordesigner Lorenzo Castillo, der auch seine eigene Kollektion bei der Stoffmanufaktur Gaston Y Daniela hat. Der Spanier ist berühmt dafür, klassisches in einer modernen Weise zu inszenieren. Astrid Harnisch erzählt, dass Sie vom Meister des Interiordesigns so einiges gelernt hat.

Dabei kennt sie sich nicht nur aus mit dem geschickten ins Szene setzen von Gegenstände und Stoffen, sondern weiß auch genau, worauf es bei der Qualität von Möbeln ankommt. In Valencia hatte Sie ein Geschäft für Wohnaccessoires, sowie eine eigene Werkstatt für Möbelrestauration, die sie gemeinsam mit ihrem Mann betrieb. Sie zeigt mir am Beispiel des Stuhls, auf dem sie sitzt, wie eine perfekte Polsterung auszusehen hat – nämlich ordentlich gepolstert und vernäht, so dass es nicht abwetzt.

Was Möbel betrifft kann man Astrid Harnisch nichts vormachen. Ihre Kenntnis kommt ihr als Interiordesignerin zugute – denn bei Ihr kann man sich verlassen, dass alles was sie anbietet, von höchster Qualität ist, wie zum Beispiel die Sofas von Sophisticated Living.

Dabei geht es ihr nie darum, dem Kunden etwas aufzuschwatzen oder einen Trend durchzusetzen, sondern vielmehr herauszufinden, was der ureigene und individuelle Stil der jeweiligen Person oder Familie ist. Sie rät davon ab, sich dutzende Accessoires anzuschaffen, weil es im Laden hübsch aussieht, vielmehr sollte man Gegenstände zelebrieren, die man bereits besitzt und einem etwas bedeuten und mit Neuem kombinieren – das können Objekte aus der Kindheit sein, Erbstücke oder was man von Reisen mitbrachte. Eine Einrichtung sollte immer die individuelle Persönlichkeit wiederspiegeln. Ein Ansatz, der so sympathisch ist wie lebensnah. Astrid Harnisch ist voller nützlicher Tipps und Tricks – so betont sie, dass es sehr wichtig ist auch auf die Alltagstauglichkeit zu schauen - dass man sich in der Küche zum Beispiel nicht bücken muss, um an Utensilien heranzukommen, oder dass es wichtig ist, die Schuhe sofort zu verstauen, wenn man nach Hause kommt. Warum? Weil Straßenschuhe Unruhe ins Haus bringen. Grundsätzlich sollte der Eingangsbereich immer so frei wie möglich bleiben; dadurch können Energien besser fließen. Man merkt, dass sie sich Astrid Harnisch am echten Leben orientiert und nicht an den schönen Bildern aus Magazinen.

Auf die Frage nach ihrem persönlichen Stil, bekennt sie sich zum Eklektizismus. Warum sollte man sich auch auf einen einzigen Stil festlegen, wenn es doch so vieles zu entdecken gibt? Voller Begeisterung zeigt sie mir die Tapeten und Stoffmuster von Designer Guild, Sanderson, Chivasso, Rebel Walls, Morrison&Co. und natürlich GastonYDaniela. Astrid Harnischs Freude an den schönen Mustern ist so ansteckend, dass ich selber anfange an neue Vorhänge zu denken, und da ich schon am richtigen Ort bin gleich mal ausrechne, wieviel Stoff ich für das Wohnzimmer brauchen würde.

Tatsächlich habe ich es noch nie bereut Geld für etwas Schönes und hochwertiges auszugeben, weil ich mich jedes Mal wenn ich es sehe, daran erfreue. Wie zum Beispiel die sündhaft teuren Vorhänge von Manuel Canovas im Zimmer meiner Tochter, die wir nie müde werden anzuschauen. Während mich das Sofa aus Kunstleder, das ich einmal im Ausverkauf ergatterte, täglich ärgert weil sich die Oberfläche nach Jahren langsam aber sicher zersetzt. Möbel, Stoffe, Materialien, all dies formt und prägt einen- und ja es macht für das Wohlbefinden einen wesentlichen Unterschied, ob ich mich mit Dingen umgebe, die mit Sorgfalt und nachhaltig hergestellt wurden, oder ich inmitten von Massenprodukten lebe, die nicht nun unansehnlich, sondern oft auch noch gesundheitsschädlich sind.

Über die Ästhetik des Alltags und die psychologischen Auswirkungen von Farben und Formen kann man mit Astrid Harnisch stundenlang reden. Sie ist eine Expertin erster Klasse. Dabei muss Qualität nicht zwangsläufig immer teuer sein, sagt sie. Auch Preisbewusste, die auf Qualität nicht verzichten wollen, sind bei ihr an der richtigen Adresse. Dank ihrem grossen Netzwerk kann sie auf Hersteller auf der ganzen Welt zugreifen.

Da Astrid Harnisch selbst in ihrem Leben viel umgezogen ist und sich immer wieder neu einrichten musste, ist sie es gewohnt auf die unterschiedlichsten Begebenheiten einzugehen. So steht bei ihr zu Hause ein alter chinesischer Schrank, der früher im Wohnzimmer war, heute in der Küche. Ein flexibler offener Blick ist auch die Voraussetzung um auf unterschiedlichste Kunden eingehen zu können. Sie tut dies mit großem Einfühlungsvermögen. Die Zufriedenheit Ihrer Kunden spricht für sich.

Das Interesse an einem schönen Zuhause ist seit der Krise definitiv grösser geworden, meint sie, und erzählt voller Tatendrang von ihrem neuen Projekt. Wenige Straßen weiter möchte Sie noch ein weiteres Lokal dazu nehmen, wo Sie bald Workshops zum Interiordesign anbieten wird. Wir zweifeln keinen Moment daran, dass diese schon bald ausgebucht sein werden.