a b a c u s  Unikate - wie man Beton zum Schweben bringt

Einnrichtungsgegenstände sind immer auch Ausdruck eines bestimmten Zeitgeistes. Manche Möbel schaffen es, lange über ihre Zeit hinaus zu wirken und zum Klassiker zu werden. Wie der berühmte Barcelona Chair des Architekten Mies van der Rohe, oder das Beistelltischen der Designerin Eileen Gray, das bis heute in unzähligen Varianten kopiert wird.

Was aber entsteht, wenn ein Ingenieur mit einer Künstlerseele von Möbeln träumt, die schweben? Wenn der gebürtige Schwarzwälder Volker Merkle beruflich nach Norditalien fährt, kreiert er im Kopf Unikate, die dann zurück in der Werkstatt mit technischen Knowhow und viel Liebe zum Handwerk hergestellt werden. Das Design des 59-jährigen Diplom-Ingenieurs ist außergewöhnlich. Volker Merkle schafft es, einem Material wie Beton Leichtigkeit zu verleihen und es edel aussehen zu lassen.

Wie von Geisterhand schwebt der Couchtisch VENEZIA über dem Boden und wirkt durch die Ornamente mit Blattgold geradezu filigran. Hinter außergewöhnlichen Produkten, stehen immer Menschen, die das Material mit dem sie arbeiten respektieren und ernst nehmen. Volker Merkle tut dies vielleicht noch ein bisschen mehr als andere.

So lässt er beim Tisch `MONTEFALCO´, einer Querschnittscheibe eines Mammutbaumes, die unregelmäßige Rundung bewusst so stehen.

Nie waren die technischen Möglichkeiten und die Auswahl an Materialien grösser als heute. Volker Merkle weiß sich dies zunutze zu machen. Ob Stahl, Ebenholz, Glas, Beton oder Blattgold – alles ist gleichsam inspirierend und nichts schließt das andere aus. Im Gegenteil, wie der Tisch VENEZIA beweist, ist gerade eine Kombination von Gegensätzen äußerst reizvoll.

Was a b a c u s Unikate auszeichnet ist das Verständnis gegenüber dem Material - egal ob es sich um Beton oder ein hochwertiges Edelholz handelt – die Innovationsbereitschaft und Passion Ungewöhnliches zu kombinieren und dabei ganz Neues und einzigartiges zu erschaffen.

Allein in die Blattgoldarbeiten in dem Couchtisch VENEZIA wurden mehr als 40 Stunden Handarbeiten gesteckt. Wer so viel Liebe ins Detail investiert, stellt zu recht die Frage: wie soll man sowas noch verrechnen? In Volker Merkle steckt nun mal im Kern eine Künstlerseele, weshalb er sich lieber bescheiden „Gestalter“ denn Designer nennt. Seit Kurzem sind auch Bilder in seiner Kollektion zu sehen, in denen er sich mit seinem Lieblingsmaterial Stahl auseinandersetzt und - wie in seinen Möbeln - die Balance von Gegensätzen auslotet.

Für Volker Merkle ist der ansonsten bemühte Begriff „Lebensstil“ keine hohle Phrase, sondern ein Konzept, in dem das schöpferische Durchdringen eines Materiales im Vordergrund steht und aus dem sich Möbel ergeben, die man nicht lediglich als Statussymbol in den Raum stellt, sondern die eine Authentizität ausstrahlen, die man gerne um sich hat und mit der man Leben will. Gelungene Möbel sind immer eine Einladung. Wie der Tisch BELLAGIO mit einer Tischplatte aus über 250 Jahre altem Eichenholz. Man kann sich kaum eine schönere Oberfläche vorstellen, die je nach Lichteinfall, eine andere Struktur und Färbung einnimmt. Nur zu gerne möchte man sich hier mit Familie oder Freunden hinsetzen und die lange Geschichte des Holzes mit der eigenen fortsetzen.

Lesen sie das faszinierende Interview mit Volker Merkle darüber, was ein Tisch zu bauen mit Freiheit zu tun hat und warum Frauen Möbel aus Holz lieben.

Lebensstil braucht Unikate

 

 Interview mit Volker Merkle von a b a c u s Unikate

 

P&T: Wie sind Sie auf die Idee gekommen Möbeldesigner zu werden?

 

Designer ist ein großes Wort. Das ist ein Beruf, den man studiert. Gestalter trifft es besser. Es gab eigentlich keine wirkliche Initialzündung für diesen Schritt. Vielleicht abgesehen davon, dass ich mir bereits als Student Gedanken machte, wie ich meine Wohnung nach meinen Vorstellungen einrichte und erste Möbelstücke entwarf und selbst baute. Ein Raumteiler in Stahlkonstruktion, der als an Decke und Boden verschraubtes Regal umgesetzt wurde, sowie ein Schreibtisch, bestehend aus Glasplatte und Stahlrohruntergestell; waren die ersten Werke. Diese Leidenschaft ist dann aber im Laufe meines Berufslebens aus Zeitmangel eingeschlafen und erst vor wenigen Jahren begann es mich wieder zu reizen, allerdings auf einem deutlich höheren Niveau, ein paar Unikate zu entwerfen und zu bauen.

 

P&T: Gab es Vorbilder?

 

Nein, ich orientiere mich bei der Entwicklung einzig an dem, was ich in meiner Umwelt als reizvolle Inspiration wahrnehme. Inzwischen schaue ich aber, wenn ich Möbel sehe, genauer hin und erkenne die eine oder andere Handschrift wieder

 

P&T: Wie entsteht ein Möbelstück und woher nehmen Sie die Inspiration?

 

Wie ich eben sagte, ist es meine Umgebung, die mich inspiriert. Ich reise beruflich sehr häufig nach Norditalien. Mal sind es Details an Gebäuden, ein andermal alltägliche Gegenstände, die ich als reizvoll wahrnehme. Auf der Autofahrt zurück in den Schwarzwald wandern dann die Gedanken und als Ergebnisse dieser Fahrten entstehen nach einigen Wochen oder auch Monaten meine Möbel. Daher heißen meine so entstandenen Unikate auch nach italienischen Städten und Ortschaften, die einen historischen Hintergrund haben.

P&T: Wie entsteht ein Möbelstück und woher nehmen Sie die Inspiration?

 

Wie ich eben sagte, ist es meine Umgebung, die mich inspiriert. Ich reise beruflich sehr häufig nach Norditalien. Mal sind es Details an Gebäuden, ein andermal alltägliche Gegenstände, die ich als reizvoll wahrnehme. Auf der Autofahrt zurück in den Schwarzwald wandern dann die Gedanken und als Ergebnisse dieser Fahrten entstehen nach einigen Wochen oder auch Monaten meine Möbel. Daher heißen meine so entstandenen Unikate auch nach italienischen Städten und Ortschaften, die einen historischen Hintergrund haben.

 

P&T: Wie halten Sie es als Ingenieur mit dem berühmten Designleitsatz: form follows function?

 

Ohne einen Nutzwert ist ein Möbel sinnlos. Das ist, glaube ich, der Ingenieur, der da aus mir spricht. Aber der Einfluss von stilgebenden Formveränderungen nach dem jeweiligen Geschmack der Zeit hat eine unvorstellbare Menge an Variationen des jeweiligen Möbelstücks hervorgebracht. Und der modische Zeitgeist, um dieses Wort ein wenig zu strapazieren, geht oft seltsame Wege. Ich würde mich nicht als einen Menschen sehen, der „nach der Zeit geht“. Für mich spielen beim Entwurf andere Dinge eine Rolle. Wenn etwas, das ich entwerfe, weniger funktional ist, sondern rein ästhetische und künstlerische Aspekte in sich vereint, dann nenne ich es ein „Objekt“. Seit Kurzem entstehen auch Bilder, die ich dann „Fantasie“ nenne. Sie sind Ergebnisse meiner Auseinandersetzung mit meinem Lieblingsmaterial – dem Stahl. Dessen Oberflächenstrukturen beginnen mit Hilfe von farbigen Elementen ein Eigenleben zu entwickeln, dass beim Betrachter unterschiedlichste Assoziationen weckt.

 

P&T: Was zeichnet für Sie gutes Design aus?

 

Für mich müssen sich konstruktive und ästhetische Aspekte im Gleichgewicht halten. Das ist wichtig, denn das Auge isst mit. Wenn der Entwurf dann auch noch intelligente Lösungen eines Konstruktionsproblems bietet, bin ich begeistert. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist für mich die Nachhaltigkeit und der Respekt vor dem verwendeten Material. Die Auswahl für meine Kombinationen ist nicht immer einfach und ich mache es mir auch nicht leicht, deren anschließende Verwendung genau zu überlegen. Schließlich soll die Schönheit und Einmaligkeit etwa einer Holzmaserung in Form und Oberflächenbearbeitung zum Ausdruck gebracht werden.

Für mich ist ein immer wiederkehrendes Merkmal meiner Möbelunikate das Spiel zwischen Stabilität und Fragilität. Das Ergebnis soll stabil und funktional sein, aber dennoch eine Leichtigkeit vermitteln. Wie verleite ich den Betrachter dazu, dass er denkt, dass etwas nahezu in der Luft schwebt? Denn die dahinter verborgene Konstruktion soll eben nicht auf den ersten Blick erkennbar sein. Mein Anspruch für meine Entwürfe ist zuvorderst – es muss an erster Stelle gefallen und meinen an mich gestellten Ansprüchen genügen.

 

P&T: Wir leben in einer Zeit billiger Massenware. Gleichzeitig wird Handwerk wieder vermehrt geschätzt und auch der Nachhaltigkeitsgedanke spielt beim Konsumenten eine immer größere Rolle. Wie sehen Sie die Entwicklung des Möbeldesigns in der Zukunft?

 

Ich kann nicht für eine Möbelbranche sprechen, in der ich völlig unbedeutend bin. Und selbst diese Entwicklung ist einem Trend unterworfen. Nehmen Sie die derzeit beliebten Gartenmöbel aus Paletten oder das Upcyclen von alten Gebrauchsgegenständen: Ich glaube nicht, dass das eine langanhaltende oder nachhaltige Mode ist. Sie verlängern vielleicht für eine kurze Zeitspanne die Lebensdauer der Gegenstände, aber sie landen – nur eben etwas später – auf dem Müll.

Die Wertschätzung und den Respekt vor dem handwerklichen Können, der Erfahrung oder auch der Leistung eines Handwerkers, die zu verdienen, ist nicht einfach. Einzig die von Anfang an geplante höhere Wertigkeit eines Möbels, verbunden mit dem Mehrwert der Einzigartigkeit, wird einem solchen Unikat eine solche Langlebigkeit schenken. Stilmöbel aus den unterschiedlichsten Epochen beweisen das. Die bäuerlichen Alltagsmöbel sind im Laufe der Jahrhunderte, abgesehen von Einzelstücken in Museen, verschwunden.

 P&T: Was bedeutet für Sie Luxus?

 

Für mich selbst ist Luxus weniger etwas Materielles als vielmehr etwas Ideelles. Die Freiheit, das zu tun, was man möchte, einen Tisch zu bauen, wie er einem gefällt und wie man ihn haben möchte. Sich mit schönen Dingen zu umgeben, sich mit Freunden bei einem gutes Glas Wein an diesen Tisch zu setzen, wertvolle Gespräche zu führen und das Leben und die gemeinsame Zeit zu genießen, das ist für mich Luxus. Mein Firmenmotto lautet: Lebensstil braucht Unikate. Er beschreibt eigentlich meinen Gedanken hinter meinem Bestreben, schöne und einzigartige Möbel zu entwerfen und zu bauen.

 

P&T: In ihren Esstischen „AVELLINO“und „BELLAGIO“ verwenden Sie als Tischplatte ein wunderschönes, 250 Jahre altes Eichenholz. Was macht den Unterschied?

 

Eigentlich ist von meinem beruflichen Werdegang eher Stahl der Werkstoff meines Lebens. Doch als ich bei einem Händler für historische Baustoffe dieses Holz entdeckte, war die Liebe zu diesem Material entbrannt. Dieser warme honigfarbene Ton und die seidige Oberfläche des nur geölten Eichenholzes sind einzigartig. Es lebt. Bei dem richtigen Licht im Esszimmer ist dieser Tisch eine Augenweide. Die Tischfläche leuchtet. Die dagegen kühl und zurückhaltend wirkenden, mattierten Stahltischbeine bilden den passenden Kontrast bei beiden Tischen.

 

P&T: Gerade Holz ist ein wertvolles Material, das auf die meisten Menschen positiv wirkt. Was bedeutet es für Sie persönlich mit Holz zu arbeiten?

 

Holz ist etwas sehr Natürliches, etwas Gewachsenes und damit sehr Individuelles. Das ist eine Grundvoraussetzung für den Charakter eines Unikats. Jeder Mensch ist als Individuum ein Produkt seines individuellen genetischen Codes, seiner Sozialisation oder auch seiner Erfahrungen. Und doch gibt es etwas, was die meisten verbindet. Ich denke, es ist etwas, das jeder beim Berühren des Materials Holz spürt. Es ist warm und lebendig. Ich beobachte das immer wieder auf Messen, wie vor allem Frauen, die da vielleicht etwas sensibler sind, ihre Hände über die Tischflächen gleiten lassen und so Berührung zu dem Möbelstück aufnehmen. Man sagt ja auch, Liebe beginnt nicht nur mit einem Blick, sondern mit einer Berührung.

 

P&T: Ein überraschendes Möbelstück Ihrer Kollektion ist der Couchtisch „VENEZIA“ mit Blattgold, der auch auf der Designmesse in Köln auf großes Interesse stieß. Wie sind Sie auf die ungewöhnliche Idee gekommen, Beton mit Holz und Blattgold zu kombinieren?

 

Ich weiß nicht mehr, was zuerst da war: Zum einen hatte ich schon länger das Gefühl, ich müsse diesen Werkstoff Beton in einem Entwurf verwenden. Zum anderen wollte ich dessen Trivialität mit Wertigkeit verbinden und so einen Extremkontrast schaffen. Als ich dann noch dieses Ebenholz fand, das klassischer Weise im Instrumentenbau verwendet wird, etwa bei der Tastatur eines Klaviers, kam mir die Idee, der Tischoberfläche etwas Ornamentik zu verleihen. Der billige Beton brauchte etwas Edles – Gold. Und ich konnte viele Gegensätze verbinden: mattes betongrau und goldglänzend, Stein und Holz, leicht und schwer, banal und interessant, mineralisch und organisch, dick und dünn.

 

P&T: Eine Besonderheit Ihrer Möbel ist es, historische Materialien mit modernen Baustoffen zu verbinden. Experimentieren Sie erst, bevor Sie sich für ein bestimmtes Design entscheiden?

 

Das hängt vom Material ab. Um beispielsweise Edelstahl zu altern und eine rostige Patina zu verleihen, brauchen sie Erfahrung. Denn niemand will einen Tisch, der bei einem zuhause Rostflecken auf dem Teppich hinterlässt, weil der Korrosionsprozess weiterschreitet. Auch die Konstruktionen bedürfen der ein oder anderen konstruktiven Vorarbeit und des Versuchs. Die Materialstärke hat ebenso einen Einfluss auf die Stabilität wie die Behandlung der Oberfläche. Ich stelle mir beim Bau immer wieder Fragen: Ist hier eine glänzende Lackierung besser als eine matte? Sind konische Beine passender? Wie dick dürfen sie dann sein? Undundund. Es ist ein fließender und schöpferischer Prozess bei dem die ein oder andere missliche Erfahrung der Vergangenheit ein guter Ratgeber ist.

 

P&T: Skizzieren Sie am Computer oder von Hand? Gibt es da einen Unterschied?

 

Ich brauche keinen Computer oder ein Zeichenprogramm, um ein Möbel zu gestalten. Ich stelle mir die Einzelteile vor und kombiniere sie miteinander. Gerade diese Freiheit – fern von Normen oder Toleranzmaßen – gefällt mir. Diese geistigen Entwürfe skizziere ich dann nur sehr grob in einer Handzeichnung, etwa, wenn ich diese Planung mit konkreten Vorgaben und Materialvorstellungen einem befreundeten Schreiner übergebe, der dann einzelne Arbeitsschritte übernimmt und in meinem Sinne ausführt. Das geschieht einzig, um Missverständnisse zu vermeiden. Die meisten Entwürfe entstehen bei mir im Kopf und bleiben dort auch bis zur Umsetzung.

 

P&T: Wie lange arbeiten Sie an einem Möbelstück von start to finish?

 

Die Frage ist schwierig zu beantworten. Es gab Möbelstücke, die sehr schnell entstanden sind – von der Idee bis zur Fertigstellung. Andere sind seit Jahren in der Schwebe, weil das ein oder andere Detail für mich nicht befriedigend geklärt ist oder weil ich noch nicht das passende Material gefunden habe. Ich kann mich da auch nicht wirklich auf einen Zeitrahmen festlegen. Es sei denn, es ist etwas, das ich schon so oder ähnlich gemacht habe

 

P&T: Sie sind ein – wie Sie es nennen – Gestalter, der seine Ideen bis zum Produkt selber entwickeln kann. Kommt es vor, dass Ideen technisch nicht umsetzbar sind?

 

Ja sicher. Da gibt es schon ein paar. Da ist die zündende Idee zur Lösung eines Problems einfach noch nicht gekommen. Diese Entwürfe stecken dann solange fest bis die Erleuchtung kommt oder eben auch nicht. In der Werkstatt harrt seit zwei Jahren ein Tischentwurf auf seine Vollendung. Manchmal muss man das Problem einfach auch umgehen und mit einem anderen Material- oder Konstruktions-Ansatz die Grundidee retten. Aber mit halbgaren Lösungen kann ich nicht leben, dann stirbt das Modell eben.

 

P&T: Sie haben vor über 35 Jahren Ihre ersten Möbel entworfen. Wie hat sich der Markt in dieser Zeit entwickelt?

 

Das kann ich Ihnen ebenfalls nicht wirklich gut beantworten. Meine ersten Entwürfe habe ich ja nicht verkauft. Erst in jüngster Vergangenheit entstanden dann Unikate, die unter einem professionellen Aspekt betrachtet werden müssen. Dass meine Möbel anderen gefallen, freut mich aber. So entstand meine Marke a b a c u s, in die ich meine Kreativität voll einbringen kann. Und das Interesse nimmt immer stärker zu. Solche individuellen Möbel müssen sich eben erst einmal herumsprechen. So etwas findet man nicht in einem x-beliebigen Möbelhaus. Im Gegensatz zur Möbelbranche treffen bei mir Unikate auf Individuen oder auch umgekehrt.

P & T: Wie sind Sie auf Ihren Markennamen gekommen und was bedeutet er?

 

Das werde ich häufig gefragt. Meist verbinden die Menschen damit die klassische mechanische Rechenmaschine Abakus. Doch ich habe den Namen dem architektonischen Element entlehnt. Abakus bezeichnet die über dem Kapitell einer Säule liegende viereckige Deckplatte. Von griechisch abax Tischplatte und abakion und lateinisch abacus. Die Schreibweise mit den Leerzeichen zwischen den Buchstaben ist einfach eine Spielerei.

 

P&T: In welches Möbelstück würden Sie persönlich am meisten investieren?

 

Das ist eine Frage, die viele Antwortmöglichkeiten bietet. Zum einen gibt es da den monetären und zum anderen den zeitlichen Horizont. Je wertiger das Material, desto teurer wird die Ausführung. Aber für mich persönlich war wahrscheinlich der Beistelltisch VENEZIA eine besondere Herausforderung. Die Kombination solch unterschiedlicher Materialien hat mich lange beschäftigt und schließlich kamen die Blattgoldarbeiten hinzu. Da habe ich über 40 Stunden Handarbeit investiert. Wie wollen Sie so etwas in einen Endpreis kalkulieren? In einem Billiglohnland wäre die Fertigung sicherlich kein Problem.

 

P&T: Wie lange dauert es wenn von der Bestellung bis ein Möbelstück fertig ist?

 

Wenn der Entwurf eines Möbelstückes gedanklich steht und es sich nur um eine problemfreie Umsetzung handelt, weil alle konstruktiven Fragen geklärt sind oder es sich um ein Möbelstück handelt, für das das Material bereits vorhanden ist oder einfach beschaffen lässt, dann geht es relativ schnell. Von der Bestellung bis zur Lieferung? Drei Monate.